Kaweh Mansoori

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Schwuler Aktivist Bendjeriou-Sedjerari erhält nun doch Asyl Bundestagsabgeordneter Kaweh Mansoori begrüßt BAMF-Entscheidung

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat den Asylantrag von Abdelkarim Bendjeriou-Sedjerari nun doch positiv entschieden. Das vermeldete der Frankfurter Bundestagsabgeordnete Kaweh Mansoori (SPD) am Freitag (13.01.2022). Damit endete auch das Verwaltungsstreitverfahren vor dem hessischen Verwaltungsgerichtshof, in dem Bendjeriou-Sedjerari gegen seinen abgelehnten Asylantrag und eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Frankfurt vorgegangen war.


Der Fall Abdelkarim Bendjeriou-Sedjerari hatte im Sommer 2022 für bundesweites Aufsehen gesorgt. Trotz seiner HIV-Infektion und seines öffentlichen Einsatzes für die Rechte queerer Geflüchteter hatte das BAMF seinen Asylfolgeantrag abgelehnt. Seitdem drohte dem bestens integrierten, deutschsprachigen Mann die Abschiebung nach Algerien. Bendjeriou-Sedjerari fürchtete um sein Leben. Er klagte gegen die BAMF-Entscheidung. Im letzten Jahr verlor er allerdings vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt. Behörden und Gerichte hatten argumentiert, dass ein Schutzstatus in Deutschland unnötig sei, weil Bendjeriou-Sedjerari seine Sexualität ja in Algerien heimlich leben könne.


Mansoori begrüßt, dass das BAMF den Fall nun anders entschieden hat. Mit Bekanntwerden des Falls von Abdelkarim Bendjeriou-Sedjerari war Mansoori auf die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zugetreten und hatte gemeinsam mit dem Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) und der Aidshilfe auf die merkwürdige Anwendungspraxis des BAMF aufmerksam gemacht. Faeser griff den Hinweis zeitnah auf. Noch im Herbst 2022 wurde die Dienstanweisung an das BAMF verändert. Das sogenannte „Diskretionsgebot“ wurde aufgehoben. Das BAMF muss nun davon ausgehen, dass die Menschen im Herkunftsland ihre sexuelle Identität offen ausleben.


„Menschen zu raten, ihre Sexualität nicht auszuleben, war unmenschlich“, meint Mansoori. Deshalb spricht er der Bundesinnenministerin Faeser seinen Dank dafür aus, dass sie einen „Paradigmenwechsel“ eingeleitet habe. Neben anderen profitierte davon auch Abdelkarim Bendjeriou-Sedjerari. Mansoori freut sich, dass er vor wenigen Tagen einen Schutzstatus bekam: „Ich freue mich sehr für Herrn Bendjeriou-Sedjerari. Er kann seiner Arbeit hier weiter nachgehen und die dauernde Unsicherheit überwinden.“

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