Kaweh Mansoori

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Bundestagsabgeordneter Kaweh Mansoori (SPD) besucht WESER5 Diakoniezentrum zum Tag der Wohnungslosen

Mansoori informiert sich über die Lage von Obdachlosen im Bahnhofsviertel

„Die Farben wirken freundlich“, sagt Kaweh Mansoori. Es ist heiß an diesem 11. September, dem Tag der wohnungslosen Menschen in Deutschland. Der Frankfurter SPD-Bundestagsabgeordnete Mansoori hat sein dunkelblaues Sakko schon lange abgelegt. Im weißen Hemd schaut er sich im Tagestreff des WESER5 Diakoniezentrums um. Lässt sich von Katrin Wilhelm, der Leiterin des Zentrums für Wohnungslose der Diakonie Frankfurt und Offenbach erklären, dass das Farbkonzept des Tagestreffs mit seinen Rot- und Grüntönen schon einen Architekturpreis gewonnen hat. Dann folgt ein kurzer Dialog mit einem Mann mit Käppi, der die Gruppe begleitet und erzählt, dass er eigentlich aus Berlin kommt. Der SPD-Sozialpolitiker hört Aufmerksam Lars zu, der auf die Frage, ob es im Bahnhofsviertel seiner Meinung nach aggressiver zugeht als früher, antwortet: „Friedlicher ist es jedenfalls nicht.“

Tagsüber schlafen, nachts wach sein

Auf der Empore im Tagestreff schlafen ein Mann und eine Frau, gleich, um 16.30 Uhr, müssen sie aufstehen, denn dann wird der Tagestreff geschlossen. Viele Menschen ohne Wohnung holen tagsüber Schlaf nach, erklärt Katrin Wilhelm dem Bundestagsabgeordneten, nachts, wo sie ungeschützt sind, bleiben viele aus Angst vor Überfällen wach oder schlafen unruhig. „Es braucht Räume, wo Menschen sich aufhalten können“, betont Katrin Wilhelm. 

Arbeiten gehen nach der Nacht auf der Straße

Kaweh Mansoori schaut das neue Hygienecenter mit Duschen und Toiletten im Innenhof des WESER5 Diakoniezentrums an, erkundigt sich, wer die Kosten trägt, nämlich die Stadt Frankfurt, und erfährt, dass zu Stoßzeiten schon mal 100 Menschen zum Duschen kamen, in der Regel sind es zwischen 60 und 70 am Tag. Was den SPD-Politiker aufhorchen lässt: „Manche kommen morgens, um vor der Arbeit zu duschen, andere tun dies nach der Arbeit“, erzählt Katrin Wilhelm. Eigentlich ist das unvereinbar: Auf der Straße zu übernachten und arbeiten zu gehen. Denn je länger jemand auf der Straße ohne eigene Wohnung verbringt, desto geringer wird die Kraft, arbeiten geht höchstens noch in Teilzeitjobs.

Mehr bezahlbare Wohnungen sind notwendig

„Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum in einem ganz vielschichtigen System, um auf die jeweiligen Bedürfnisse zu antworten“, sagt Karin Kühn, Arbeitsbereichsleiterin Diakonische Dienste zum Tag der Wohnungslosen.

Politischer Dienstleister auf der Suche nach Lösungen Kaweh Mansoori nimmt nach seinem einstündigen Besuch viele Eindrücke mit und ist voll des Lobes für die Dutzenden Angestellten und vielen Ehrenamtlichen, die sich um die Wohnungslosen kümmern. Eine schnelle politische Lösung hat er für die komplexen Themen im Frankfurter Bahnhofsviertel nicht gefunden. Aber, das verspricht er: „Ich bin als ihr Frankfurter Abgeordneter, als politischer Dienstleister hier, ich arbeite an Lösungen. Ziel muss es sein für ausreichend Unterkünfte und weitere Hilfen zu sorgen damit die Menschen darüber die Möglichkeiten erhalten auch wieder aktiv am Arbeitsleben teilnehmen zu können.“ Arno Börtzler, Vorsitzender des Regionalrates Bahnhofsviertel, macht sich auf den Weg zur nächsten Podiumsdiskussion, Diesmal hat die Montagsgesellschaft zum Gespräch über das Bahnhofsviertel eingeladen. Auch Kaweh Mansoori bricht auf zum nächsten Termin. Der Asphalt glüht. Das Sakko trägt Mansoori weiter über dem Arm.     

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