Kaweh Mansoori

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Frankfurter Bundestagsabgeordneter Mansoori diskutiert mit Dagmar Schmidt, MdB und dem Chef der Arbeitsagentur Björn Krienke zum Fachkräftemangel in Deutschland.

So viele Menschen erwerbstätig wie noch nie, Fachkräfte dringend gesucht!

„Der Fachkräftemangel ist längst Realität geworden. In allen Branchen fehlen gute Leute. Und das bedroht mittlerweile unseren Wohlstand“, sagt Kaweh Mansoori, MdB zu Beginn der Diskussionsrunde mit den Experten Dagmar Schmidt, MdB (SPD) stellvertretende Faktionsvorsitzende sowie Björn Krienke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Frankfurt.

Derzeit sind 45,7 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig und damit noch mal 0,9 % Personen mehr als zum Vorjahresmonat.  Fachkräfte werden dringend gesucht. Dagmar Schmidt, MdB schlägt zur Bewältigung dieser Aufgabe ein Säulenmodell vor. Es sei wichtig, zunächst alle Potenziale im Inland zu heben.  „Um Menschen in Arbeit zu halten, müssen wir eine Weiterbildungsrepublik werden. Große Potenziale für den Arbeitsmarkt liegen in einer höheren Erwerbsquote von Frauen. Viele Frauen können nur in Teilzeit arbeiten, weil sie den Großteil der Sorgearbeit in den Familien übernehmen. Hier mehr Unterstützung aufzubauen, beispielsweise die Kinderbetreuung zu verbessern, ist deswegen auch ein Schlüssel für mehr Fach- und Arbeitskräfte.“ Die zweite Säule bestehe in der Verbesserung der Fachkräfteeinwanderung durch gesetzliche Änderungen, mehr Unterstützung für anwerbende Unternehmen und eine bessere Aufstellung der Ausländerbehörden.

„Maßnahmen zur Behebung des Fachkräftemangels müssen vielschichtig und zusammenhängend gedacht werden. Gute Arbeitsbedingungen sind die beste Werbung für neue Arbeitskräfte. Es geht auch darum durch lebensbegleitende Fort- und Weiterbildung Menschen in guter Arbeit zu halten“, führt der 34-jährige SPD-Politiker Mansoori aus. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Krienke verweist darauf, dass die Arbeitsagentur unterschiedliche Angebote für die Menschen sowie kleinere und mittlere Unternehmen anbiete. Gleichzeitig bewirbt er diese Angebote, da sie aktuell noch nicht so bekannt seien.

Zudem wird angemerkt, dass die duale Ausbildung für die Zielgruppe der Jugendlichen stärker beworben werden sollte. In diesem Zusammenhang verweist Mansoori auf die finanziellen Möglichkeiten sogenannter „Schulabbrecher“ und greift hiermit das Thema der Chancengleichheit auf: „In Deutschland hängt der Bildungserfolg der Kinder stärker von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern als von ihren Talenten ab. Individuelle Förderung zu stärken bei einer dualen Ausbildung, wäre ein wirklich wirksames Instrument, um den Schulabbrecherquoten entgegenzuwirken.“

Seitens des Publikums wird zudem von Vertreterinnen der GEW die geplante Zentralisierung von Berufsschulen in Hessen sowie die mangelnde Datenlage bzgl. der Bedarfserfassung zum Rechtsanspruch auf Ganztagsunterricht kritisiert. Einigkeit herrschte im Publikum grundsätzlich darin, dass die Arbeit mit Menschen attraktiver gemacht werden müsse. Als konkretes Beispiel hierfür wird die schlechte Bezahlung von Erzieherinnen und Erziehern in der Ausbildung angeführt. Vor allem Dagmar Schmidt, MdB merkte hierzu an, dass dieser Faktor vor allem Frauen betreffen würde, die den Wunsch haben in Vollzeit zu arbeiten. „Zu diesem Themenfeld gehört zudem die Einhaltung von Arbeitszeiten und Ruhezeiten sowie vor allem im sozialen Bereich die Verbesserung des Personalschlüssels“, ergänzte Mansoori.

Hintergrundinformation: Kaweh Mansoori, MdB ist ordentliches Mitglied im Rechtsausschuss des Bundestages und seit Ende Juni 2022 zusätzlich ordentliches Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales.

Bildunterschrift: Lebendige Diskussionsveranstaltung zum Thema Fachkräftemangel, mit: v. l.: Björn Krienke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Frankfurt, Dagmar Schmidt, MdB stellv. SPD-Fraktionsvorsitzende, Kaweh Mansoori, Frankfurter SPD-Bundestagsabgeordneter, der zur Diskussionsrunde eingeladen hatte

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