Kaweh Mansoori

Wenn Politik auf Praxis trifft -Mansoori und Iser sprechen über Sozial- und Arbeitsmarktpolitik

[Offenbach] Zum Austausch über die Sozial- und Arbeitsmarktpolitik des Bundes traf sich der Frankfurter Bundestagabgeordnete Kaweh Mansoori (SPD) mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Offenbacher Agentur für Arbeit Thomas Iser. Dabei standen insbesondere die Fachkräftegewinnung und die Auswirkungen der Einführung des Bürgergeldes im Gesprächsfokus.

Mit Blick auf die Bürgergeld-Einführung begrüßt Iser die Abkehr vom „Work-first“-Ansatz durch die Verbesserung der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Für die Arbeitsagenturen sei ein „Weiterbildungsgeld“ zu begrüßen, dass deutlich über dem Arbeitslosengeld liege. Damit könne man die Attraktivität von Fort- und Weiterbildungen für arbeitssuchende Menschen, die bisher ungelernt im Arbeitsprozess standen, erhöhen, so Iser.

Arbeitsuchende Menschen werden in Offenbach von der Agentur für Arbeit oder von dem in kommunaler Eigenverantwortung arbeitenden JobCenter MainArbeit betreut. „Beide Institutionen arbeiten gut zusammen. Beeinträchtigt wird die Zusammenarbeit von der fehlenden gemeinsamen IT und dem damit zusammenhängenden erschwerten Datenaustausch. Dadurch ist es  teilweise schwierig, Arbeitsuchenden und Arbeitgebern unkompliziert die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen“, erklärte Thomas Iser. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Mansoori entgegnete, er wolle diese Problematik als zuständiger SPD-Berichterstatter im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales im Rahmen der geplanten Vereinfachung des Sozialstaates ansprechen und eine Lösung herbeiführen.

Einig waren sich Mansoori und Iser in dem Punkt, dass im Hinblick auf die Gewinnung von Fachkräften neben der Frage der Anerkennung von Abschlüssen aus dem Ausland und verbesserten qualifizierenden Weiterbildungen im Inland auch die Standortattraktivität eine bedeutende Rolle spiele. „Bezahlbarer Wohnraum und eine gute städtische Infrastruktur insbesondere in den Bereichen Bildung, Betreuung und Mobilität sind entscheidend, um Fachkräfte und ihre Familien ein attraktives Angebot zu machen“, verdeutlichte Iser.

Ferner drehte sich das Gespräch um die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt. Politisch müsse hinterfragt werden, ob die klassische Ausbildung und berufsqualifizierende Zertifizierungen überhaupt für alle Tätigkeitsbereiche notwendig seien, in denen Arbeitskräfte fehlten. „Wir sollten dringend die Frage klären, ob eine praxisnähere Qualifizierung für Teilbereiche nicht eine gleichwertige oder ggf. sogar bessere Lösung darstellt“, meinte der SPD-Politiker Mansoori anschließend.

Mit dem Gespräch zeigten sich alle Seiten zufrieden. Es habe gezeigt, dass der Austausch zwischen Politik und Praxis unerlässlich sei, um zukunftsweisende Lösungen für die Sozial- und Arbeitsmarktpolitik zu entwickeln.

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