Kaweh Mansoori

Bundestagsabgeordneter Mansoori informiert über Gutachten zur Emissionsbilanz von Laufwasserkraftwerken

Der Frankfurter Bundestagsabgeordnete Kaweh Mansoori (SPD) informierte am Donnerstag (12.09.2022) über ein Gutachten zur Treibhausgasemission von Laufwasserkraftwerken wie dem Griesheimer Mainkraftwerk. Mansoori bewertet die Ergebnisse des Gutachtens als „überaus wertvoll für die Planung der Energiepolitik in der Rhein-Main-Region“. Der SPD-Politiker macht sich gegenwärtig Gedanken, welchen zusätzlichen Beitrag Frankfurt zum Gelingen der Energiewende in Deutschland leisten kann. In der Diskussion taucht gelegentlich eine zusätzliche Aufstauung des Mains zur Energiegewinnung auf. Zuletzt hatte etwa der Ortsbeirat 1 (Altstadt, Bahnhofsviertel, Europaviertel, Gallus, Innenstadt) beim Frankfurter Magistrat nachgefragt, welche Möglichkeiten zur Nutzung von Wasserkraft im Innenstadt-Bereich bestehen.

Zwar gilt die Wasserkraft als klimaneutrale Form der Energieerzeugung. Im Detail ist jedoch zu beachten, dass aus dem durch die Staumauer künstlich aufgestauten Wasser klimaschädliche Gase entweichen können. Darauf wurde Mansoori auch von der Frankfurter Fischer- und Schifferzunft aufmerksam gemacht. Der Abgeordnete gab deshalb beim Wissenschaftlichen Dienst des Bundestags in Auftrag, den Treibhausgasausstoß von Laufwasserkraftwerken genauer unter die Lupe zu nehmen. Das angefertigte Gutachten der Bundestagsverwaltung macht nun die Zersetzung der Ablagerungen vor den Staumauern als Ursache für die Entwicklung von Methangas im aufgestauten Fluss aus.

Methan wird als mindestens 25 bis 32-mal so schädlich für das Klima wie CO2 angenommen. Bei genauerer Betrachtung verschlechtert sich die Klimabilanz der Wasserkraft durch die Gasentwicklung. Die Methan-Ausstöße sinken allerdings im weiteren zeitlichen Verlauf nach der Inbetriebnahme. Auffallend ist auch, dass sich der Methanausstoß mit zunehmender Wassertemperatur erhöht. Dieser Effekt dürfte sich mit der gegenwärtigen Erwärmung des Weltklimas weiter verstärken.

Abschließend wird im Gutachten aber festgehalten, dass Wasserkraftwerke in gemäßigten Klimazonen vergleichbare Mengen klimaschädlicher Gase freisetzen wie andere Formen der Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien. Neben Wind- und Solarenergie kann Wasserkraft also durchaus einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

„Alles in allem bleibt natürlich eine positive Bilanz für die Wasserkraft als Form der erneuerbaren Energiegewinnung. Nichtsdestotrotz zeigen die Ergebnisse zur Gasentwicklung ein differenziertes Bild. Dazu kommt, dass Aufstauungen und Flusskraftwerke selbst erhebliche Nachteile für die Fischzüge haben. Betrachtet man zusätzlich die verhältnismäßig geringe Energieproduktion aufgrund der langsamen Fließgeschwindigkeiten des Mains, wird klar, dass wir uns weniger auf Wasserkraft, sondern vor allem auf zusätzliche Solarenergie in Frankfurt fokussieren sollten. Gebäudefassaden und Dächer bieten großes Potenzial, dass wir erhebliche Teile unseres Energiebedarfs nachhaltig decken. Wir brauchen nicht nur große Lösungen, sondern auch gesetzliche Erleichterungen und weniger Bürokratie für kleine Lösungen wie Balkonkraftwerke“, hält Mansoori fest.

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